Samstag, 13. November 2010

Martinsfest in Rüdnitz

Rüdnitz, 6. November, 16:00 Uhr. Es regnet in Strömen. Es scheint, als ob der Lampionumzug dieses Jahr ins Wasser fällt. Doch pünktlich 17:00 Uhr fällt kein Tropfen mehr vom Himmel. Auf dem Hans-Schiebel-Platz versammeln sich mehr und mehr Kinder, Eltern und Großeltern, alle mit Fackeln und Lampions in den Händen.

17:15 Uhr geht es los, der Zug setzt sich in Bewegung. Vorneweg der festlich geschmückte Wagen von Zuppke Service.

Dahinter ein langer Zug aus Lampions und Fackeln, der im Verlauf des Umzuges immer länger wurde.


Der Zug ging durch den Wohnpark Rüdnitz, über den Elsternweg, Danewitzer und Bernauer Straße zur Kirche..

In der Kirche wurden Lieder zum Sankt-Martinsfest gesungen und die Geschichte des heiligen Martin erzählt.


Sankt Martin war ein asketisch lebender Bischof von Tours der zuerst widerwillig als Soldat und Offizier in der römischen Armee diente. Schon früh kam er mit dem Christentum in Berührung. Als man ihn endlich aus der römischen Armee entließ, wurde er zunächst Einsiedler, später gründete er in Ligugé eine Einsiedlerzelle aus der das erste Kloster Galliens erwuchs. 372 wurde er auf Wunsch des Volkes Bischof von Tours und gründete das Kloster Marmoutier in der Nähe von Tours. Als Bischof setzte er sich für Häretiker ein.

Schon zu Lebzeiten scharte Martin viele Anhänger um sich. Nachdem er aber am 8. November 397 im Alter von 81 Jahren verstarb und am 11. November 397 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung beigesetzt wurde, wurde er als Heiliger verehrt. Er war damit der erste Heilige der westlichen Kirche, der nicht durch ein Martyrium gestorben war, sondern durch seine Lebensweise zum Heiligen wurde.

Am bekanntesten der Geschichten über ihn, ist die Geschichte der Mantelteilung.

Als Martin Soldat war, begegnete er an einem sehr kalten Tag im Winter am Stadttor von Amiens einem armen Mann ohne Kleidung. Da Martin außer seinen Waffen und seinem Mantel nichts weiter bei sich hatte, nahm er kurzerhand sein Schwert, teilte seinen Mantel in zwei Teile und gab einen Teil dem Mann. In der folgenden Nacht erschien ihm Jesus Christus im Traum, bekleidet mit der
Mantelhälfte, die Martin dem Armen gegeben hatte.

In einer weiteren Geschichte geht es um seine Ernennung als Bischof von Tours. Die Legende besagt, dass Martin sich für zu unwürdig befand, um als Bischof ernannt zu werden und sich in einem Gänsestall versteckt habe. Das aufgeregte Schnattern der Gänse habe ihn jedoch verraten. Daraus soll der Brauch des Martinsgans-Essens entstanden sein. 

Abends traf man sich am Martinsfeuer bei Tee und Glühwein.


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